Warten auf den „Runden Tisch“
Der Vorsitzende der Initiative, Jörg Scherer, hat auf Fragen von Mario Hübner, Trierischer Volksfreund, zu aktuellen Fragen Stellung bezogen:
TV: „Der Runde Tisch startet nicht – wie geplant – dieses Jahr, sondern erst im Frühjahr 2016. Was sagen Sie dazu?“
Jörg Scherer: „Grundsätzlich sind wir – nach bereits vielen Jahren der Regionalplanung – an einer absehbaren Lösung interessiert. Allerdings ist uns eine ordentliche Vorbereitung des Runden Tisches lieber, als ein „Früh- oder Fehlstart“. Schließlich benötigt das mit der Moderation beauftragte Unternehmen ausreichend Zeit, sich in die – nicht einfache – Problematik einzuarbeiten.“
TV: „Die Hauptforderungen der Bürger (und der IG Eifelvulkane): Keine weiteren Genehmigungen bis zum Abschluss des Moderationsprozesses am Runden Tisch, eine deutliche Reduzierung des Abbautempos sowie keine neuen Gruben. Was halten Sie davon?“
Jörg Scherer: „Ob es derzeit laufende Genehmigungsverfahren in bereits ausgewiesenen Flächen für die Rohstoffsicherung in der Vulkaneifel gibt, ist mir nicht bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass es auf den in der Planung befindlichen Flächen während des Moderationsprozesses zu Genehmigungen kommen wird.
Die Rohstoffgewinnung in der Vulkaneifel richtet sich nach der Nachfrage. Diese ist seit vielen Jahren gleichbleibend. Daher hat es in der Vergangenheit auch keine Erhöhung des „Abbautempos“ gegeben. Bei einer Reduzierung würde es zu Lieferengpässen für unsere Kunden kommen. Das kann niemand ernsthaft wollen. Oder sollen Straßen-, Schienen- oder Wohnungsbau ausgebremst werden?
Rohstoffe können nur dort gewonnen werden, wo sie vorhanden sind. Die Vulkaneifel zählt zu den rohstoffreichen Regionen des Landes und ist damit für die deutsche Rohstoffsicherung von großer Bedeutung. Das Raumordnungsverfahren zielt darauf ab, die Rohstoffnutzung auch für die folgenden Generationen zu sichern. Daher sind für die Zukunft neue Tagebaue nicht auszuschließen. Die Rohstoffe bei den derzeit bestehenden Betrieben sind „endlich“ und reichen nicht bis in die Ewigkeit. Solange Menschen Rohstoffe für ihre Bedürfnisse verbrauchen, wird es eine heimische Rohstoffversorgung geben müssen. Übrigens gab es in den letzten 20 Jahren keinerlei Neuaufschluss eines Tagebaus in der Region.
TV: „Zudem wird als notwendig erachtet, dass die Abbauunternehmer vor Start des Runden Tisches ihre Zahlen auf den Tisch legen – allen voran die jährlichen Abbaumengen, ihren Bedarf und die Aussage, welchen Vorrat an bereits genehmigten Abbauflächen sie noch haben. Wären Sie dazu bereit, dies offenzulegen? Wie schätzen Sie die Bereitschaft bei Ihren Kollegen ein?
Jörg Scherer: „Das Pilotprojekt Moderationsverfahren in Rheinhessen-Nahe war erfolgreich, weil alle Beteiligten kooperativ mitwirkten. Dies sagen wir für die Initiative Natursteine Vulkaneifel auch für den „Runden Tisch Rohstoffgewinnung Vulkaneifel“ zu. Zunächst einmal müssen wir abwarten, welches Zahlenmaterial für den Moderationsprozess als erforderlich angesehen wird.