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Erfolgreiche Arterhaltung

uhu veneratio110500164Stillgelegte Steinbrüche bieten mit ihren vielfältigen Strukturen und Kleinstleberäumen einer Fülle von Pflanzen und Tieren Lebensraum.

In dieser Biotopvielfalt lebt auch der Uhu, die größte Eule der Welt. Der Vogel, oft als „König der Nacht“ bezeichnet, war vor fünfzig Jahren fast ausgerottet. 1960 wurden nur noch 40 Brutpaare in Deutschland gezählt.

Mit einem ehrgeizigen Programm gelang es, den Uhu wieder anzusiedeln. Dabei spielten aktive und stillgelegte Tagebaue eine wichtige Rolle. Der Uhu ist für eine ungestörte Aufzucht auf Felsnischen als Brutplatz angewiesen, in denen er seine Jungen, ungefährdet vor Fuchs und Marder, großziehen kann. Inzwischen leben wieder rund 1000 Uhu-Paare in Deutschland. Auch in Eifeler Steinbrüchen hat der „Adler der Eulen“ seine Heimat gefunden.

Viele weitere Vögel, wie unter anderem die Uferschwalbe, schätzen die Steilwände mit ihren grabbaren Bereichen als einladende Lebensräume, weshalb sie in einigen ehemaligen Abbaugebieten anzutreffen sind.
Sogar Reptilien wie Mauer- und Zauneidechsen und auch die schutzbedürftige Gelbbauchunke haben gebietsweise das Biotop Tagebau als neuen Lebensraum gefunden, der so wichtig ist für ihren Fortbestand. Und auch in Europa selten anzutreffende Fledermauspopulationen haben in Tagebauen der Eifel ihr Zuhause errichtet.

So manchen Tagebau haben außerdem über hundert Wildbienenarten für sich entdeckt, die alle sehr unterschiedliche Nist- und Nahrungsansprüche haben. Besonders gut nistet es sich für die Biene in Löss, einem lockeren Sediment, das häufig in Steinbrüchen der Eifel zu finden ist. Viele Wildbienenarten sind auf Steilwände als Nistplatz spezialisiert. So nistet beispielsweise die Gebänderte Pelzbiene ausschließlich in Abbruchkanten und Steilwänden. Fels- und Lössbesiedler sind dankbar für den Lebensraum Steinbruch, in dem Felsstrukturen und Schuttplätze ihnen die Gelegenheit bieten unterzuschlüpfen und ihre Population zu verdichten.